Notfallradio & Kurbelradio Test
Ein Notfallradio, Kurbelradio oder ein normales batteriebetriebenes Radio wird vom BKK als Bestandteil der heimischen Krisenvorsorge empfohlen1.
Doch wer von euch hat ein solches Radio zuhause? Wahrscheinlich die wenigsten.
Leider hat ein großer Teil der Bevölkerung nicht ausreichend für eine Krise vorgesorgt. Durch den Ukraine Krieg und die aktuelle Energiekrise wird jedoch verstärkt dazu geraten sich eine entsprechende Vorsorge anzulegen.
Neben Nahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikeln gehört auch ein Notfallradio zur heimischen Krisenvorsorge1.
„Bei entsprechenden Naturereignissen erwartet man eben über das Radio am schnellsten, die Informationen zu bekommen, die man dann auch im Alltag gut gebrauchen kann. Also idealerweise auch gleich zu hören: Was soll ich denn eigentlich tun?“
Katastrophenforscher Martin Voss – TU Berlin4
Die Auswahl solcher Radios ist groß und die Preise steigen gerade kontinuierlich an. Das liegt vor allem an der Angst vor einem Blackout in Deutschland, ausgelöst durch die Energieknappheit.
Aus diesem Grund haben wir diesen kleinen Ratgeber für dich geschrieben. Hier findest du die besten Notfallradio und die besten Kurbelradios. Wir haben ausgewählte Modelle für dich getestet und zeigen dir, worauf du beim Kauf achten solltest.
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Warum du ein Notfallradio oder ein Kurbelradio zuhause haben solltest
Bei einem Großteil der möglichen Katastrophen ist die unmittelbare Folge meist ein Stromausfall.
Hochwasser, Schneestürmen, Erdbeben aber auch anderen Szenarien können die Strominfrastruktur zerstören.
Neben den offensichtlichen Naturkatastrophen können auch andere Ursachen für einen Stromausfall sorgen, beispielsweise die aktuelle Energiekrise in Deutschland.
Ist der Strom erstmal ausgefallen bleiben dir nur noch wenige Möglichkeiten Informationen und Nachrichten zu erhalten.
Die meisten von uns werden wahrscheinlich zum Smartphone greifen und erstmal Nachrichten lesen oder die sozialen Netzwerken durchforsten.
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Leider treffen einen solche Katastrophen meist aus heiterem Himmel und es könnte sein, dass dein Akku nicht vollständig geladen ist. Falls du keine Powerbank hast, geht dir schnell der Saft aus.
Zudem bist du sicher nicht der Einzige, der herausfinden will was los ist. Somit kann es zu einer Überlastung des Mobilfunknetzes kommen.
Jetzt denkst du dir sicher, ich kann doch mit meinem Smartphone Radio hören?
Ja, da hast du grundsätzlich recht. Jedoch empfängt dein Handy nur Radio übers Internet.
Somit bleibt dir nur eine Möglichkeit Nachrichten zu empfangen: das gute alte Radio.
Staatliche Sendeanstalten bzw. der öffentliche Rundfunk sind übrigens großenteils mit Notstromaggregaten ausgestattet. Dadurch ist der Betrieb für einige Tage gesichert3.
„Der Bundesregierung und den Landesregierungen ist in Katastrophenfällen oder bei anderen vergleichbaren erheblichen Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung unverzüglich angemessene Sendezeit in den Hörfunkprogrammen für amtliche Verlautbarungen unentgeltlich einzuräumen.“
Deutschlandfunk. Auszug aus dem Staatsvertrag4
Die meisten Haushalte in Deutschland haben überhaupt kein Radiogerät mehr.
Diese wurden schleichend durch Smartphones und Streaming abgelöst. Wenn es dir genauso geht, dann solltest du den Kauf eines kleinen batteriebetriebenen Radios in Betracht ziehen.
Spartipp: Was du vor dem Kauf beachten solltest.
Bevor du dir eines der unten aufgeführten Radios kaufst, solltest du erstmal im Keller oder auf dem Dachboden schauen, ob dort nicht noch ein batteriebetriebenes Radio vorhanden ist. Die Dinger waren ja schließlich mal cool.
Viele Haushalte haben bereits ein Baustellenradio. Die meisten Baustellenradios haben einen integrierten Akku.
Falls du in einem Miethaus oder Mehrfamilienhaus wohnst, kannst du dich auch mit den Nachbarn absprechen. Vor allem alte Leute haben in der Küche meist ein Radio. Einige davon haben integrierte Akkus.
Eine weitere Möglichkeit ist das recyclen von alten Geräten. Viele von uns haben wahrscheinlich noch einen alten MP3 Player oder eine tragbaren CD Player auf dem Dachboden oder im Keller.
Folgende Geräte von früher haben meist ein integrierter Radioempfänger:
- MP3 Player
- Discmans (Portable CD Player)
- Walkmans
- BoomBoxen
- Ältere Handys
Falls du keine der oben aufgeführten Alternativen hast, dann kannst du dich an unseren Empfehlungen orientieren.
Tipp der Redaktion:
Der Autor Marc Elsberg hat in seinem 2012 erschienen Roman „Blackout“ die Folgen eines flächendeckenden und langanhalten Blackouts in Europa aufgrund eines Cyberangriffs beschrieben. Das Buch bzw. Hörbuch ist natürlich Fiktion, beschreibt das Szenario eines Blackouts jedoch sehr realistisch. Bei der Recherche hat der Autor mit diversen Energie-Experten gesprochen.
Hörspiel direkt bei Audible anhören*Notfallradio Test
Wir haben dir bereits erklärt wieso es sinnvoll sein kann, ein Notfallradio daheim zu haben.
Vorbereitung auf einen Stromausfall oder sonstige Krisen kann teuer sein, muss es aber nicht.
Im Internet findet man haufenweise teurere Radios welche als Notfallradio gekennzeichnet sind. Dort werden Preise von bis zu 200 Euro aufgerufen.
Hinweis:
Bitte lass dich nicht von dem Wort „Notfallradio“ verwirren. Jedes normale Radio mit Batterie oder Akkubetrieb kann im Notfall genutzt werden. Aus diesem Grund haben wir auch ein herkömmliches Radio für unseren ersten Test genutzt. Auch ein Kurbelradio ist ein Notfallradio.
Bei dem Testkandidaten handelt es sich um das PRUNUS J-166. Das Gerät kann für unter 20 Euro erworben werden und ist im Vergleich zu den anderen Radios ein echter Preisleistungs-Sieger.
Notfallradio Test: Preis-Leistungs-Sieger
Der erste Eindruck dieses günstigen Radios war positiv. Die Antenne lässt sich gut ausklappen und ausrichten. Alle Knöpfe und Regler lassen sich mühelos bedienen. Das Batteriefach verschließt gut. Lediglich der Gürtelclip wirkt nicht sehr haltbar.
Die Bedienung ist sehr einfach und intuitiv. Die Anpassung der Lautstärke und des Frequenzbereichs funktioniert gut.
Das Prunus J-166 kann folgende Frequenzbereiche empfangen:
- AM: 520 – 1730 KHz
- FM: 87 -108 Mhz
Somit ist das Gerät ausreichend für alle gängigen Sender in Deutschland. Wir konnten mit dem Gerät problemlos viele Sender empfangen. Der Empfang war sowohl in der Wohnung als auch im Keller gut.
Unserer Meinung nach ist die Klangqualität weder gut noch schlecht. Nachrichtensendungen konnten wir gut verstehen. Darüber hinaus eignet sich das Radio auch zum Musik hören.
Betrieben wird das Prunus J-166 mit handelsüblichen AA Batterien. Laut dem Hersteller können auch Akkus verwendet werden.
Das detaillierte Review mit Bildern findest du hier: Review
Kleines Taschenradio als Notfallradio
Das ein Taschenradio völlig ausreichend für die Notfallvorsorge ist, hat unser Notfallradio Test bereits gezeigt.
Wenn du das Radio wirklich nur für die Notfallvorsorge anschaffst, kannst du auch zu einem günstigeren Modell wie dem PEARL Taschenradio greifen.
Das Radio deckt folgende Frequenzbereiche ab:
- FM: 88 – 108 MHz
- AM: 530 – 1.600 KHz
Betrieben wird das Radio mit zwei AA Batterien.
DAB Radio als Notfallradio
Falls du auf der Suche nach einem hübscheren Radio bist, dann empfehlen wir dir das TechniSat Digitalradio.
Das Radio kann UKW und DAB+ empfangen. Der große Vorteil ist, dass mittels DAB+ auch zusätzliche Informationen versendet werden können. Beispielsweise ein Einschaltbefehl. Im Krisenfall kann das Radio sich also automatisch anschalten und dich warnen.
Dank des Netzteils kann das Radio stationär als Küchen- oder Werkstattradio genutzt werden. Zudem kannst du das Radio mit Batterien ohne Stromanschluss betreiben.
Ein weiterer Vorteil ist die automatische Sendersuche und das LCD Display. Damit wird die Bedienung zum Kinderspiel.
Kurbelradio Test
Ein Kurbelradio kann sowohl für die Krisenvorsorge als auch für das Wandern oder Campen sinnvoll sein. Der große Vorteil eines Kurbelradios ist die Unabhängigkeit von anderen Stromquellen. Durch den eingebauten Dynamo kannst du durch die Handkurbel dein Kurbelradio immer wieder nachladen.
Somit ist ein Kurbelradio unser Meinung nach bestens für die heimische Krisenvorsorge geeignet. Die bisher vorgestellten Radios benötigen aufgeladene Batterien bzw. Akkus.
Im Internet findest du eine Vielzahl von Kurbelradios. Die meisten haben zusätzliche Funktionen wie beispielsweise eine eingebaute Powerbank oder ein kleines Solarmodul. Einige Radios haben sogar eine Taschenlampe verbaut.
Wir haben uns für unseren Kurbelradio Test den aktuellen Bestseller bestellt und getestet. Hierbei handelt es sich um das YIKANWEN Notfall- und Kurbelradio.
Hinweis:
Wir haben mit unserem Price Tracker gesehen, dass der Preis für das Radio seit August kontinuierlich angestiegen ist. Ende August lag der Preis noch bei 32,99 Euro. Wir haben das Radio für 44,99 Euro gekauft.
Mittlerweile ist das Preis auf 51,99 Euro gestiegen (Zeitpunkt: 09.10.2022).
Kurbelradio Test: YIKANWEN Notfall- und Kurbelradio
Das Radio macht einen soliden Eindruck. Das Material ist wertig und das Radio liegt gut in der Hand. Zudem sind alle empfindlichen Fläche für den Transport mit Folie beklebt.
Wir haben alle Funktionen mehrfach ausprobiert. Die Bedienung gefällt uns sehr gut.
Über einen Schiebregler kann zwischen AM- und FM-Frequenz gewechselt werden.
Folgende Frequenzbereich deckt das Radio ab:
- FM: 87 – 108 MHz
- AM: 520 – 1620 KHz
Die Klangqualität empfinden wir als okay. Zum Einsatz als Notfallradio ist die Klangqualität mehr als ausreichend.
Innerhalb des Kurbelradios ist ein 4.000 mAh Lithium-Ionen Akku verbaut. Den Akku kannst du wie folgt aufladen:
- Mirco-USB
- Solarpanel
- Handkurbel
Zudem kannst du mit dem Radio auch andere Geräte aufladen. Beispielsweise dein Smartphone.
Wir haben alle Funktionen getestet. Dazu haben wir das Radio erst vollständig entladen.
Kurbelradio Test: wie lange muss man kurbeln?
Wir haben drei Minuten mit moderater Geschwindigkeit gekurbelt. Danach lief das Radio ca. 40 Minuten bis es ausging.
Die Laufzeit hängt natürlich von deiner Kurbelgeschwindigkeit und der zusätzlichen Ausstattung des Radios ab.
In unserem zweiten Test haben wir wieder drei Minuten gekurbelt und die Taschenlampe auf niedrigster Stufe angeschaltet.
Erst nach ca. 30 Minuten ist die Taschenlampe erloschen.
Kurbelradio Test: Smartphone aufladen
Viele Kurbelradios haben einen integrierten Akku und bieten die Funktion einer Powerbank. Doch wie gut funktioniert das wirklich?
Das von uns getestete Radio hat einen 4.000 mAh Lithium-Ionen-Akku verbaut.
Nach einer vollständigen Ladung konnten wir unser Smartphone von 20% auf 80% aufladen.
Bei unserem Testgerät handelt es sich übrigens um ein Iphone X.
Jetzt fragst du dich sicher, ob du mit der Handkurbel dein Smartphone laden kannst.
Aufgrund der geringen Leistung des Dynamos ist das Aufladen des Smartphones zwar möglich, würde aber einige Stunden in Anspruch nehmen.
Kurbelradio Test: Aufladen mit Solar
Unser Testgerät hat ein kleines Solarpanel verbaut. Mit diesem Panel kann man das Radio anscheinend aufladen.
Um diese Funktion zu testen, haben wir das Radio erneut vollständig entladen. Danach haben wir das Radio 30 Minuten in die Sonne gestellt.
Daraufhin konnten wir das Radio ca. 10 Minuten betreiben.
Der Hersteller weist übrigens daraufhin, dass diese Funktion nur als Unterstützung zur Verlängerung der Laufzeit gedacht ist.
Kurbelradio Test: Taschenlampe
Das YIKANWEN Kurbelradio hat eine Taschenlampe und eine Leseleute verbaut. Beide Lichtquellen haben wir für dich getestet. Vom Ergebnis waren wir positiv überrascht.
Beide Lichtquellen spenden genug Helligkeit. Zudem hat die Taschenlampe verschiedene Helligkeitsstufen.
Das Kurbelradio kann also auch gleichermaßen als Notfalltaschenlampe genutzt werden.
Mesqool Kurbel- und Baustellenradio
Ein weiteres gutes Kurbelradio stammt von der Marke Mesqool. Hierbei handelt es sich auch um einen asiatischen Hersteller.
Vom Aufbau und der Größe erinnert es stark an unseren Testkandidaten.
Folgende Funktionen hat das Mesqool Kurbelradio:
- AM FM Radio
- Kurzwellenradio
- LED Taschenlampe
- Leselampe
- SOS Alarm
- Kompass
- Powerbank Funktion (4.000 mAh)
- Solarpanel
- Handkurbel
Das Radio kann per USB oder via Handkurbel und Solar geladen werden. Im Radio ist ein 4.000 mAh Akku verbaut. Zudem kann das Radio mit drei zusätzliche AAA-Batterien betrieben werden.
Der Saft dürfte dem Gerät nicht so schnell ausgehen.
Aufgrund des zusätzlichen Batteriefaches ist die Handkurbel etwas kürzer als beispielsweise beim YIKANWEN Kurbelradio
ROCAM DAB / DAB+ / UKW Kurbelradio
Das ROCAM Digitalradio ist zwar das teuerste Kurbelradio, bietet aber mehr Funktionen als die vorher vorgestellten Modelle. Das Radio kann DAB und DAB+ empfangen.
Hierbei handelt es sich um ein modernen Standard.
Der große Vorteil ist, dass mittels DAB+ auch zusätzliche Informationen versendet werden können. Beispielsweise ein Einschaltbefehl. Im Krisenfall kann das Radio sich also automatisch anschalten und dich warnen.
Folgende Funktionen hat das ROCAM Kurbelradio:
- AM- und FM-Radio
- DAB / DAB+ Radio
- LCD Display
- Speicherfunktion
- LED Taschenlampe
- Leselampe
- Wecker- und Alarmfunktion
- Powerbank Funktion (5.000 mAh)
- Solarpanel
- Handkurbel
- IPX4
Du kannst das Radio über USB, Solarpanel oder per Handkurbel aufladen. Der 5.000 mAh große Akku sorgt für eine Laufzeit vom bis zu 26 Stunden.
Zudem solltest du darüber dein Smartphone einmal komplett aufladen können.
Ein weiterer Vorteil dieses Radios ist das LCD Display und die Senderspeicherfunktion.
Aufgrund der Eigenschaften kann dieses Radio auch wunderbar im Alltag- oder als Baustellenradio eingesetzt werden.
Wenn du etwas mehr Geld ausgeben möchtest empfehlen wir dir ganz klar das ROCAM Digitalradio.
Worauf du beim Kauf achten solltest
Falls dir keine von unserem Empfehlungen zusagt, möchten wir dir einige Tipps mit auf den Weg geben, worauf du beim Kauf eines Notfall- oder Kurbelradios achten solltest.
Zudem findest du hier einige allgemeine Informationen wie zum Beispiel zum Thema Frequenzbereich.
Verarbeitung
Die meisten Radios, die wir im Internet finden kommen von asiatischen und eher unbekannten Herstellern. Das muss dich jedoch nicht abschrecken.
Wir haben die Herkunft unserer beiden Radios nachverfolgt. Beide Radios stammen aus China. Dennoch ist die Verarbeitung bei beiden Radios sehr gut.
Wenn du dir ein Radio zulegst solltest du auf folgende Dinge achten:
- Verarbeitung des Gehäuses
- Bedienbarkeit der Knöpfe und Regler
- Lesbarkeit der Anzeigen
- Verarbeitung der Handkurbel
- Öffnungsmechanismus des Batteriefachs
- Zugänglichkeit der USB Ports
- Schutzklasse
IPX4 oder doch IPX5? Was heißt das überhaupt? Bei der Bezeichnung handelt es sich um die Schutzart bzw. Schutzklasse.
Dadurch erhält der Verbraucher eine klare Aussage, gegen welche Umwelteinflüsse sein Produkt geschützt ist.
Es gibt zwei Kategorien, in denen definiert ist ob das Produkt gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Feuchtigkeit geschützt ist.
Beispiel: IP54
Erste Kategorie = 5: vollständiger Berührungsschutz
Zweite Kategorie = 4: Schutz vor allseitigem Schutzwasser
Viele Hersteller von Taschenlampen beschränkten sich auf die zweite Kategorie, das Eindringen von Feuchtigkeit. Aus diesem Grund wird die erste Kategorie mit „X“ angegeben.
IPX | 4 | Geschützt gegen allseitiges Spritzwasser5 |
5 | Geschützt vor Strahlwasser aus beliebigen Winkel5 | |
6 | Geschützt vor starken Strahlwasser5 | |
7 | Geschützt vor zeitweiligen Untertauchen5 | |
8 | Geschützt vor andauerndem Untertauchen5 |
Bedienung
Das Radio aus unserem Kurbelradio Test hat eine Menge Funktionen. Die Bedienung ist jedoch nicht kompliziert. Genauso soll es sein. Wer hat auch schon die Nerven in einer Notsituation erst die Bedienungsanleitung lesen zu müssen. Die Bedienung sollte so intuitiv sein, dass du die Gebrauchsanweisung nicht benötigst.
Zur Bedienung gehört auch eine gute Beschriftung des Frequenzbereichs sowie der Knöpfe und Funktionen.
Die USB Anschlüsse sollten gut erreichbar sein. Auch das Batteriefach sollte sich gut öffnen lassen.
Radioempfang
Die meisten Kurbel- und Notfallradio können häufig nur FM- und AM-Frequenzen empfangen. Damit kannst du zwar in Deutschland die meisten Sender empfangen. Der Empfang von Sendern aus dem Ausland ist jedoch nicht möglich.
Wir sind der Meinung, dass der FM- und AM-Frequenzbereich für ein Notradio völlig ausreichend ist.
Wenn du jedoch darauf spekulierst, dass ein Stromausfall bzw. Blackout mehrere Tage oder Wochen anhalten wird, dann solltest du dir ein Radio mit Weltempfänger zulegen.
Ein weiteres gutes Feature ist der Empfang von digitalen Radio bzw. DAB+. Darüber werden nicht nur Audiosingale übertreiben sondern auch Zusatzinformationen. Beispielsweise ein Einschaltbefehl.
Im Krisenfall könnte das Radio sich also automatisch einschalten und dich warnen.
Du kennst diese Funktion bereits aus dem Auto. Das Autoradio wechselt auch automatisch zum Verkehrsfunk.
Klangqualität
Ein satter Sound und tiefe Bässe sind bei einem Notfallradio zweitranging. Du solltest eher darauf achten, dass dein Radio Sprache verständlich wiedergibt. Zudem solltest du darauf achten, dass dein Radio kein Hintergrundrauschen hat.
Weiterhin solltest testen wie laut bzw. leise dein Radio eingestellt werden kann. Dein Radio darf nicht zu leise sein.
Der heimische Keller dient oftmals als Schutzraum. Aus diesem Grund sollte dein Notfallradio auch im Keller einen guten Empfang haben.
Gewicht und Größe
Falls du so ein Radio nicht ausschließlich für die Krisenvorsorge sondern auf für unterschiedliche Outdoor-Aktivitäten kaufst, dann solltest du auf das Gewicht und die Größe achten.
Das Radio sollte bequem in deinen Rucksack passen. Zudem solltest du darauf achten, dass das Radio nicht unnötig schwer ist.
Achte darauf, dass das Gewicht für ein solches Radio unter 500 Gramm ist.
Übrigens ist ein geringe Größe auch für ein Notfallradio eine gute Eigenschaft. So hast du mehr Platz für Vorräte oder andere wichtige Hilfsmittel.
Unsere beiden Testkandidaten sind ungefähr so groß wie ein herkömmliches Smartphone.
Das YIKANWEN Kurbelradio ist natürlich dicker und etwas schwerer als ein Smartphone. Dafür hat es aber auch viele nützliche Zusatzfunktionen.
Stromversorgung
Wenn du dich für ein günstiges Radio, wie beispielsweise das Prunus J-166 entscheidest bleibt es dir überlassen, ob du Batterien oder Akkus verwendest. Wir empfehlen dir wiederaufladbare Akkus zu verwenden. Diese solltest du übrigens regelmäßig prüfen und ggf. aufladen.
Bei den meisten Kurbelradios ist meist ein Akku fest verbaut. Dieser kann dann durch den integrierten Dynamo und die Kurbel geladen werden. Bei unserem Testgerät ist ein 4.000 mAh Lithium-Ionen-Akku verbaut. Damit kannst du dein Smartphone teilweise aufladen.
Art des Akkus
Achte darauf, dass Lithium-Ionen-Akkus verbaut sind.
Vorteil dieser Variante ist die längere Laufzeit im Vergleich zu Ni-Mh Akkus. Zudem sind Li-Io-Akkus kleiner und auch leichter.
Ein weiterer Vorteil ist die geringe Selbstentladungsrate. Besonders bei einem Radio für die Krisenvorsorge ist diese Eigenschaft wichtig.
Von Nickel-Metall-Hybrid-Akkus (NiMH) raten wir dir ab. Die Selbstentladungsrate ist sehr hoch.
Zudem musst du darauf achten, dass der Akku immer voll entladen ist bevor du ihn auflädst, ansonsten droht Kapazitätsverlust.
Kapazität
Die meisten Kurbelradios haben einen oder mehrere Li-Io-Akkus verbaut. Zudem bieten die meisten Radios eine Ladefunktion für Smartphones an.
Solltest du dich für so ein Radio entscheiden, sollte die Kapazität zwischen 4.000 und 6.000 mAh betragen.
Wie kommen wir auf diesen Wert?
Das neue Apfel Smartphone hat eine Akkukapazität von ca. 3.300 mAh. Das heißt, du könntest im Notfall dein Smartphone ca. einmal aufladen.
Lademöglichkeiten
Achte darauf, dass dein Kurbelradio zusätzlich über Micro-USB oder USB-C aufgeladen werden kann.
Am besten ist hierbei USB-C, da es dem aktuellen Standard entspricht und du jedes beliebige Kabel nehmen kannst.
Ladezustandsanzeige
Ein nettes aber nicht notwendiges Feature ist eine Ladezustandsanzeige. Die meisten Notfallradios kommen wahrscheinlich nicht so oft zum Einsatz. Umso wichtiger ist es, dass du darauf achtest, dass dein Radio geladen ist.
Auch Kurbelradios sollten geladen sein. Wir würden uns nicht nur auf unsere Muskelkraft verlassen.
Preis
Wieviel Geld du für deine Notfallvorsorge ausgeben willst, bleibt natürlich dir überlassen. In unserem Notfallradio Test haben wir dir gezeigt, dass auch ein günstiges Radio für unter 20 Euro die notwendige Funktion erfüllt.
Für ein einfaches batteriebetriebenes Radio würden wir also nicht mehr als 25 Euro ausgeben.
Das Gerät aus unserem Kurbelradio Test hat 45 Euro gekostet. Für das Geld haben wir jedoch nicht nur ein Radio, sondern auch einen Dynamo, eine kleine Powerbank sowie eine Lichtquelle erhalten.
Falls du bereits eine Notfalllampe und eine Powerbank daheim hast, kannst du dir das zusätzliche Geld sparen.
Für ein Kurbelradio würden wir nicht mehr als 60 Euro ausgeben. Ein höherer Preis ist nur gerechtfertigt wenn das Radio die Klassifizierung IPX6 oder höher hat. Zudem sollte dieses Gerät in der Lage sein DAB+ zu empfangen.
Quellen
1 Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Ratgeber für Notfallvorsorge
und richtiges Handeln in Notsituationen. Link.
2 Wiederaufbau Rheinland-Pfalz: Provisorisch gelang vieles schnell, nun geht es um dauerhafte Stabilität. Link.
3 Bayrischer Rundfunk. Versorgungssicherheit über klassische Rundfunknetze. Link.
4 Deutschlandfunk. Das Radio als Lebensretter. Link.
5 Conrad. IP Schutzklasse und Schutzarten. Link.
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